Zahntechniker / -in
Filigrane Künstler und High-Tech-Profis
Bedenkt man, dass schon ein Haar mit einem Durchmesser von einem hundertstel Millimeter zwischen den Zähnen als deutliche Störung empfunden wird, kann man sich ausmalen, welche Feinarbeit eine zahntechnische Arbeit – das sind auch Inlays, Kronen und Brücken – erfordert. Zahnersatz muss eine enorme Kaukraft aushalten und dabei gleichzeitig so gut aussehen wie ein natürlicher Zahn. Es ist gar nicht so einfach, einen Ersatz für fehlende Zähne herzustellen. Ein strahlend schönes Gebiss ist damit häufig das Ergebnis harter Arbeit. Dahinter steckt ein anspruchsvoller Beruf: der des Zahntechnikers.
Der Zahntechniker fertigt nach Angaben und Unterlagen des Zahnarztes, ein handwerkliches Kunstwerk und jedes Mal ein Unikat, das die medizinischen und technischen Anforderungen in funktioneller und ästhetischer Weise erfüllen muss. Einen Zahn nachzubilden, bedarf hochpräziser, filigraner Feinarbeit und hoher Konzentration, darum arbeiten Zahnarzt und Zahntechniker auch intensiv zusammen.
Die Zähne prägen das Gesicht und damit auch den Gesamteindruck des Menschen. Um die Attraktivität wieder zu erreichen oder gar zu steigern, muss sich der Zahnersatz optimal in die Zahnreihe einfügen und an die benachbarten Zähne anpassen. Die Natur bringt hier unzählige Nuancen hervor, die der Zahntechniker exakt nachahmen kann. Wenn dieser kleine aber feine Unterschied nicht beachtet wird, fällt Zahnersatz leicht auf. Insgesamt betrachtet heißt das, umso enger die Kommunikation und Teamarbeit zwischen Zahnarzt, zahntechnischem Labor und Patient ist, umso besser das Ergebnis des individuell für den Patienten angefertigten Zahnersatz-Werkstückes.
Übrigens führt Deutsche Zahntechnik die Weltspitze in Qualität, Ästhetik und Präzision an und bietet ein hoch kompetentes Handwerk der internationalen Spitzenklasse. Damit die hohen Anforderungen an den Zahnersatz auch sichergestellt werden können, muss sich der Zahntechniker ein umfangreiches Fachwissen erarbeiten. Er muss sich im Bereich der fachgerechten Verarbeitung und dem Einsatz von hochmodernen Materialen, Maschinen und High-Tech-Geräten ebenso auskennen wie in der Anatomie und Funktion des gesamten Kausystems. Aber nicht allein Technikverständnis, Vorstellungskraft, Kreativität und höchste Genauigkeit sind Voraussetzung für die Arbeit des Zahntechnikers; er muss gleichermaßen ein ausgeprägtes ästhetisch-künstlerisches Empfinden für Farben und Formen haben, um natürlich wirkenden Zahnersatz herzustellen.
Inhalt der Berufsausbildung zum
Zahntechniker / -in
Die Ausbildungsdauer beträgt 3,5 Jahre und endet mit Bestehen der Gesellenprüfung.
Während der Ausbildung werden u.a. folgende Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt:
Zahntechniker/innen arbeiten ca. acht Stunden täglich überwiegend im gewerblichen Dentallabor, aber auch im Praxislabor, in der Zahnklinik und der Dentalindustrie. Sie fertigen Zahnersatz oder Hilfsteile im Auftrag der zahnärztlichen Praxen an. Dazu werden Gipsmodelle durch die von den Praxen gelieferten Abformungen hergestellt. Aber immer deutlicher gehört inzwischen die Erstellung und Verarbeitung von digitalen Datensätzen zum Berufsbild. Auf der Basis dieser Modelle werden:
- Inlays, Kronen, Brücken oder herausnehmbare Teilprothesen aus speziellen Dentallegierungen, die teilweise einen hohen Edelmetallanteil besitzen, überwiegend mit Hilfe der Gießtechnik gefertigt. Für die natürliche Zahnfarbe sorgen Verblendmaterialien aus Kunststoff oder Keramik. Alternativ sind auch Füllungen, Kronen und Brücken, die ausschließlich aus Kunststoff oder Keramik bestehen, möglich.
- für zahnlose Kiefer totale Prothesen aus Kunststoff hergestellt.
- zur Regulierung der Zahn- und Kieferverhältnisse kieferorthopädische Schienen oder Geräte hergestellt.
Selbstverständlich wird Zahnersatz jeglicher Art geändert, ergänzt oder repariert. Die Arbeit ist sehr anspruchsvoll, da sie sowohl Kenntnisse der menschlichen Anatomie und Physiologie als auch der naturwissenschaftlichen Zusammenhänge für den Umgang mit den vielfältigen Materialien und technischen Geräten voraussetzt.
Eine künstlerische Begabung ist für die gelungene Form- und Farbgebung des individuellen und immer noch fast ausschließlich in Handarbeit hergestellten Zahnersatzes nötig, gleichzeitig wird aber eine gleich bleibend hohe Präzision und Qualität auch bei engen zeitlichen Terminvorgaben verlangt.
Zahntechniker/innen beraten die zahnärztlichen Praxen über Werkstoffe und deren Biokompatibilitäten sowie über technische und statische Möglichkeiten der geplanten Prothetik und unterstützen diese somit in ihrem Bemühen einer optimalen Versorgung zur Wiederherstellung der Kaufunktion und des ästhetischen Gesamteindrucks.
Weitere ausführliche Informationen zur Ausbildung in der Zahntechnik findet man hier:
www.zahntechnik-ausbildung.de
INHALTE
- Erstellen von Arbeitsunterlagen nach Abformung
- Anfertigen von Bissregistrierhilfen und Umsetzen in Kieferbewegungssimulatoren
- Ausführen von Reparaturen
- Herstellen von individuellen Verbindungselementen
- Einarbeiten von konfektionierten Verbindungselementen
- Herstellen von totalem oder partiellem Zahnersatz
- Herstellen von kieferorthopädischen Geräten
- Lesen und Anwenden von technischen Unterlagen, Einsetzen und Handhaben von Arbeitsgeräten und Werkzeugen
- Herstellen von festsitzendem Zahnersatz
- Verarbeitung von Edelmetallen, Keramik und Kunststoffen
- Herstellen von therapeutischen Geräten
- Selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren der Arbeiten
- Qualitätsmanagement, Umweltschutz, Sicherheit und Gesundheitsschutz
- Theoretisches Wissen in: Anatomie, Prothetik, Werkstoff- und Gerätekunde, Fachrechnen, Wirtschafts- und Sozialkunde
DUALE AUSBILDUNG – BESTANDTEILE DES DUALEN AUSBILDUNGSSYSTEMS
- Praktische Arbeit im gewerblichen Dentallabor unter Leitung eines Zahntechnikermeisters
- Theoretische Ausbildung in der Berufsschule
- Überbetriebliche Unterweisung im Bildungs- und Technologiezentrum
VORAUSSETZUNGEN
- Großes handwerkliches Geschick, denn Zahnersatz wird vom Zahntechniker individuell für jeden Patienten „maßgeschneidert“
- Technisches und ästhetisches Verständnis
- Gestalterische Begabung
- Genaues räumliches Vorstellungsvermögen
- Ausgeprägtes Seh- und Farbunterscheidungsvermögen
- Reaktions- und Konzentrationsvermögen
- Fähigkeit zum selbstständigen Arbeiten
- Realschulabschluss (erwünscht, nicht Bedingung!)
- Gute Kenntnisse in den naturwissenschaftlichen Fächern
AUSBILDUNGSDAUER
3 1/2 Jahre
PRÜFUNGEN
- Zwischenprüfung nach 18 Monaten
(Lernstandsfeststellung) - Gesellenprüfung am Ende der Lehrzeit
WEITERBILDUNG
- Qualifikation zum Zahntechnikermeister / zur Zahntechnikermeisterin möglich
- Ausbildung zum Betriebswirt des Handwerks als sinnvolle Ergänzung zum Meistertitel
Adressen von Berufsschulen in Rheinland-Pfalz
Zahntechniker-Meisterschule
- Handwerkskammer Trier
Loebstraße 18
54292 Trierr - Tel.: 0651 207 – 0
Berufsschule Trier
- BBS für Gewerbe und Technik
Langstraße 15
54290 Trier - Tel.: 0651/71840-08
- Telefax: 0651/71840-10
Berufsschule Koblenz
- Berufsschule Technik
Beatusstraße 143-147
56073 Koblenz - Tel.: 0261/9418-321
- Telefax: 0261/9418-164
Berufsschule Ludwigshafen
- BBS Technik II
Franz-Zang-Straße 3-7
67059 Ludwigshafen - Tel.: 0621/50441-41 oder -42
- Telefax: 0621/50441-46
Berufsschule CJD Maximiliansau
- Weiterbildungspark
Rheinstraße 1
76744 Maximiliansau - Tel.: 07271/947-0
- Telefax: 07271/947-120